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Text File
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1977-12-31
|
12KB
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297 lines
QED - der schnelle Editor für Amiga-Programmierer
1. Einleitung
QED ist ein Editor, der speziell auf die Bedürfnisse eines
Programmierers ausgelegt ist - die Sprache C wird hierbei
besonders unterstützt. Man kann mit ihm selbstverständlich auch
"normale" Texte editieren, solange man keine speziellen
Textverarbeitungsfunktionen wie Kursiv-, Fettdruck etc. oder
Seiten- und Indexverwaltung erwartet.
Besonderer Wert wurde bei der Entwicklung des Editors auf zwei
Dinge gelegt: Geschwindigkeit und Details, die das Arbeiten mit
KICK ED möglichst angenehm und übersichlich machen.
Bei der Geschwindigkeit sind der flinke Cursor und das
schnelle, "flüssig" erscheinende Scrolling zu erwähnen. Hierbei
wurde aber besonders darauf geachtet, daß das Scrolling nicht
nur schnell, sondern durch die Syncronisation mit dem
Elektronenstrahl des Monitors auch immer lesbar ist. Ferner ist
das Suchen nach textstellen im Vergleich zu anderen Editoren
bedeutend schneller.
Die Bemühungen um eine möglichst einleuchtende und angenehme
Bebutzerführung läßt sich an vielen kleinen Details aufzeigen.
Hier seien nur einige kurz erwähnt: Bearbeitet man mehrere
Texte gleichzeitig, kann man zwischen diesen einfach durch
Drücken von <CTRl>+Fn (der entsprechenden Funktionstaste) hin-
und herschalten. So kann man sich, will man nur kurz etwas in
einem anderen Text nachschauen, blitzschnell den anderen Text
ansehen und genauso schnell zum eigentlichen Text zurückkehren.
Ferner lassen sich mit den F-Tasten bis zu zehn Marken in jedem
Text setzen, zu denen man dann ebenfalls durch das Drücken der
entsprechenden F-Taste springen kann. Diese Marken können auch
in einer besonderen Datei mit abgespeichert werden.
Sollte man einmal vergessen haben, wie ein spezielles
QED-Kommando aufgerufen wird, kann beim Editieren jederzeit die
<HELP>-Taste gedrückt werden. Man erhält dann eine Taste mit
der Befehlsübersicht. Drückt man jetzt eine beliebige Taste, so
befindet man sich automatisch an der Stelle im Text, von der
aus die Hilfsseite aufgerufen wurde.
2. Starten des Editors
QED kann entweder vom CLI oder per Icon aufgerufen werden. Beim
Starten vom CLI können Sie auch gleich die Namen der Files
(maximal Zehn), die Sie editieren wollen, und die
Tabulatorgröße einstellen. Die vollständige Syntax ist in
diesem Fall:
QED ((Filename1 (,tab1)), (Filename2 (,tab2)), ... (,tab10)))
Geben Sie keine Tabulatorgröße ein, stellt QED normalerweise
3 als Default, bei ".c"-Files 3 und bei ".asm"-Files 8 ein.
QED führt nach dem Start ein sogenanntes "Autodetach" durch,
d.h. er löst sich von dem CLI, aus dem er aufgerufen wurde.
3. Der elementare Umgang mit QED
Wichtige Informationen über den Text, den Sie gerade
bearbeiten, können Sie immer aus der sogenannten Statuszeile
ablesen. Das ist die inverse Zeile am oberen Bildschirmrand,
mit der Sie auch den Screen hoch- und runterziehen bzw. nach
vorne oder hinten klicken können. In der Statuszeile steht
zunächst "QED#n:", wobei n die Nummer des Textes angibt, den Sie
gerade bearbeiten. Dahinter steht der Name des Textes, der auch
zugleich der Filename ist, wenn Sie den Text abspeichern. Am
hinteren Ende der Statuszeile steht nach einem senkrechten
Strich " Line: z/az/s". Dabei gibt z die aktuelle Zeilennummer,
az die Gesamtzahl der Zeilen in diesem Text und s die Spalte
an, in der sich der Cursor gerade befindet. Neben der üblichen
Tastaturbelegung besitzt QED einige Besonderheiten, um Ihnen
das Arbeiten soweit wie möglich zu erleichtern. Zuerst zu den
verschiedenen Belegungen der Cursor-(Pfeil)-Tasten:
- Ohne irgendwelche anderen Tasten bewegt jede Cursortaste den
Cursor einfach in die entsprechende Richtung. Hierbei ist
anzumerken, daß der Cursor am Ende bzw. am Anfang der Zeile
stehen bleibt, auch wenn Sie die Cursortaste gedrückt halten.
Um dann den Cursor weiterzubewegen müssen Sie die entsprechende
Cursortaste nochmals drücken. Dies dient dazu, daß der beim QED
extrem schnelle Cursor nicht über das Ende der Zeile
hinausläuft.
- <SHIFT> + Cursor rechts oder links springt zum Ende bzw. zum
Anfang der aktuellen Zeile.
- <SHIFT> + Cursor auf oder ab blättert eine Seite in die
entsprechende Richtung.
- <CTRL> + Cursor auf oder ab springt zum Anfang bzw. zum Ende
des Textes.
- <CTRL> + Cursor rechts oder links rückt die Zeile um eine
Tabulatorposition ein bzw. zieht sie eine Position vor und
springt danach in die nächste Zeile. Um diese Funktion
aufzurufen, muß sich der Cursor vor oder auf dem ersten Zeichen
der Zeile befinden, das kein Leerzeichen ist. Ist dies nicht
der Fall, hat die Funktion keinen Effekt.
- <SHIFT> + <RETURN> ermöglicht es Ihnen eine Wordwrap-Position
(Zeilenumbruch) einzugeben.
Die Funktionen der <RETURN> und <ENTER>-Tasten:
- <RETURN> (auf der normalen Tastatur) fügt eine neue Zeile ein
und springt in diese, ohne die aktuelle Zeile zu zerteilen. Der
Cursor steht dann nach der Anzahl von Anfangstabulatoren, die
auch in der Zeile darüber standen.
- <ENTER> (auf dem Zahlenblock) hat fast dieselbe Funktion, nur
daß hierbei nicht automatisch eingerückt wird.
- Benutzt man <RETURN> oder <ENTER> mit der <SHIFT>-Taste wird
die aktuelle Zeile zusätzlich ab der Cursorposition zerteilt.
Die Funktionstasten werden von QED für verschiedene Zwecke
benutzt:
- Drückt man eine Funktionstaste zusammen mit <SHIFT>, setzt
man an die aktuelle Stelle im Text die der Funktionstast
entsprechende Marke.
- Ohne <SHIFT> können alle - wie gerade beschrieben - gesetzten
Marken angesprungen werden. Die Tasten <F9> und <F10> sind
hierbei zusätzlich die Marken für den Anfang bzw. das Ende
eines Blocks, auf den man die unten beschriebenen
Blockfunktionen anwenden kann. Ein markierter Block wird invers
dargestellt.
- Drücken Sie <CTRL> + <F10> wird, falls Sie nicht schon
bereits zehn verschiedene Texte bearbeiten, ein neuer Text
eröffnet. Die verschiedenen Texte sind anhand der Statuszeile
zu unterscheiden, s.o..
- Die verschiedenen Texte können Sie durch Drücken von <CTRL>
und der Funktionstaste mit der entsprechenden Textnummer
erreichen.
- Durch Drücken von <CTRL> + <ESC> können Sie bequem zwischen
QED und dem Hintergrund hin und her wechseln.
4. Die Funtionen des QED
Sämtliche Funktionen rufen Sie auf, indem Sie die <CTRL>-Taste
gedrückt halten und zusätzlich eine zweite Taste bedienen. Bei
einigen Funktionen kann es sein, daß QED weitere Eingaben
benötigt. Dies können Sie daran erkennen, daß die entsprechende
Aufforderung am Anfang der Statuszeile erscheint. Bei Eingaben
dieser Art gelten folgende Konventionen:
- Eingaben von Zahlen müssen mit <RETURN> abgeschlossen werden.
- Drücken Sie bei der Eingabe einer Zahl <RETURN>, bevor Sie
mindestens eine Ziffer eingegeben haben, gilt die Eingabe als
abgebrochen.
- Bei allen Eingaben (Buchstabe oder Zahl) können Sie die
Eingabe durch Drücken von <ESC> abbrechen.
4.1. Die einzelnen Funktionen
- <CTRL> +
A: - ASCII Input: der ASCII-Wert des Zeichens unter dem Cursor
wird angezeigt und kann neu eingegeben werden. Das ist sinvoll,
um Sonderzeichen für den Drucker im Text unterzubringen.
B: - Block Commands: Wenn mit <F9> und <F10> ein Block markiert
ist, kann man über die Statuszeile unter mehreren Funktionen
auswählen:
Copy: Kopiert den markierten Bereich an die Cursorposition.
Kill: Löscht den markierten Bereich.
Replace: Wendet die Ersetzfunktion auf den Block an.
Save: Speichert bzw. druckt den Block aus.
Transfer: Verschiebt den Block in einen anderen Text.
Unmark: Löscht die Blockmarkierung.
C: - Toggle Colors: Schaltet die Farben auf die mit den
Preferences eingestellten Standardfarben um und umgekehrt.
E: - Exchange: Vertauscht das Zeichen, das gerade unter dem
Cursor steht mit dem rechts daneben stehenden Zeichen.
F: - Free Memory: Zeigt die Größe des freien Chip- und Fastmems
an.
G: - Go on: Führt die letzte Such- oder Ersetzfunktion nochmals
aus, was man braucht, wenn man einen Begriff mehrmals suchen will.
J: - Jump Line #: Sprung zur einzugebenden Zeile.
K: - Kill Line: Löscht die Zeile, in der sich der Cursor befindet.
Die Zeile ist dadurch aber noch nicht verloren, sondern wird in
einem speziellen Zeilenpuffer gespeichert, von dem Sie diese
(auch mehrfach) wieder in den Text einfügen können.
L: - Put Line : Fügt die Zeile aus dem Zeilenpuffer (siehe "K")
wieder in den Text ein. Die beiden Funktionen "K" und "L" sind,
wenn man Sie zusammen benutzt, besonders dazu geeignet,
einzelne Textzeilen zu kopieren.
M: - Merge File: Lädt ein File von der Diskette und fügt dieses
ab der Cursorposition in den aktuellen Text ein.
N: - Name und Save: Speichert den aktuellen Text unter einem
neuen Namen ab. Diese Funktion kann auch benutzt werden um den
gesamten Text auszudrucken (siehe 5.).
O: - Open File: Lädt einen neuen Text. Dabei wird der aktuelle
Text gelöscht.
Q: - Quit: Verläßt den Editor. Wenn Sie gleichzeitig noch
andere Texte bearbeiten, wird der nächste dieser Texte aktiv.
Falls Sie den aktuellen Text seit der letzten Änderung nicht
abgespeichert haben, bittet Sie QED zuerst um eine Bestätigung.
R: - Replace: Sucht und ersetzt einen Begriff.
S: - Search: Der zu suchende Begriff wird über einen Requester
eingegeben. Der Suchbegriff kann das "?"-Zeichen als Joker
enthalten. Dieser Joker steht dabei für jedes beliebige
einzelne Zeichen, wobei man natürlich mehrere Joker benutzen
darf. Im Requester gibt es zusätzlich ein Gadget, mit dem
einstellen kann, ob QED die Groß- und Kleinschreibung
ignorieren soll. Enthält auch der Begriff, der für den
Suchbegriff ersetzt werden soll Joker, werden die Zeichen, die
im Text an den Stellen, an denen der Suchbegriff Joker enthält,
gefunden werden, für die "?" im Ersatzbegriff eingesetzt.
T: - Top: Der Cursor springt zum Anfang des Textes. Ist er
bereits dort, so springt er stattdessen zum Textende.
U: - Undo: Macht alle Änderungen an der aktuellen Zeile
rückgängig.
V: - C-Verify: Führt einen einfachen Test für typische C-Fehler
durch. Dabei werden runde und geschweifte Klammern getestet.
Nach der Funktion steht der Cursor entweder auf der Stelle, an
der ein Fehler erkannt wurde, oder nach der entsprechenden
Klammer.
W: - Write: Speichert den aktuellen Text unter dem bisherigen
Namen ab.
X: - Kill to BOL: Löscht alle Zeichen der Zeile vor dem Cursor.
Y: - Kill to EOL: Löscht alle Zeichen der Zeile ab dem Cursor.
Z: - Zap Buffer: Löscht den aktuellen Text, so daß Sie einen
neuen Text beginnen können. Haben Sie den aktuellen Text seit
der letzten Änderung nicht gespeichert, so bittet Sie QED
zuerst um eine Bestätigung.
<CTRL> + <SHIFT> ändert die Groß- und Kleinschreibung des
Zeichens unter dem Cursor.
<CTRL> + <TAB> bittet Sie über die Statuszeile die neue
Tabulatorgröße einzugeben.
5. Bedienung der Dateiauswahlbox
Neben den einfachen Möglichkeiten, durch Anklicken der
verschiedenen Gadgets in der Dateiauswahlbox Dateien und
Verzeichnisse auszuwählen, gibt es noch einige erwähnenswerte
Details:
- Anstatt eine Datei im Verzeichnis auszuwählen und dann <OK)
anzuklicken, können Sie diese auch durch Doppelklick auf den
Dateinamen aktivieren.
- Bei allen Abspeicheraufrufen der Dateiauswahlbox können Sie
die drei Gadgets <PRT:>, <PAR:> und <SER:> anklicken, um so den
Text oder Textausschnitt über den entsprechenden Treiber
auszudrucken bzw. auszugeben.
- Das <XTRA>-Gadget dient dazu, beim Abspeichern eines Textes
festzulegen, ob eine Extradatei (<file> QED) mit dem Text
abgespeichert werden soll, daß die eingestellte Tabulatorgröße
und die Positionen der möglichen zehn Marken enthält.
- Das <TAB>-Gadget legt beim Abspeichern fest, ob die
Leerzeichen beim Speichern wieder in Tabulatorzeichen
umgewandelt werden. Beim Laden dient dieses Gadget dazu,
festzulegen, ob die Tabulatoreinstellung für diese Datei aus
der <XTRA>-Datei geholt wird, oder ob die bisherige Einstellung
beibehalten werden soll. Ist das Gadget aktiv, aber keine
<XTRA>-Datei vorhanden, werden automatisch die oben
beschriebenen Standardtabulatorgrößen eingestellt.
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